Verdeckte Einsatzverfahren verlangen besondere Verfahren und Ausrüstung. Dass diese nicht nur die Soldaten schützt, sondern auch Steuern spart, zeigt unsere folgende Geschichte.
Das deutsche U-Boot U31 liegt derzeit zur Instandsetzung in der Kieler Werft TKMS (ehemals HDW). Kampfschwimmer aus Eckernförde schnitten am Donnerstagnachmittag, den 7. Dezember, ein Stück Plastikmüll aus der Mündungsklappe des Torpedorohres zwei.
U31 schwimmt nach einem planmäßigen Aufenthalt im Trockendock wieder im Ostseewasser der Kieler Förde. Die meisten Instandhaltungsarbeiten wurden bereits erfolgreich abgeschlossen. Ab nächster Woche soll das Boot seine Werftprobefahrt absolvieren.
Dann der Schockanfang der Wochen. Bei einer werksseitigen Überprüfung wurde festgestellt, dass durch das Torpedorohr zwei Wasser in das UBoot einläuft. Ein Versuch, den Fremdkörper mit Druckluft herauszuschießen, schlug fehl. Solch eine Undichtigkeit ist folgenschwer und hätte dadurch alle weiteren Vorhaben verzögert. Das U-Boot müsste zur Instandsetzung erneut aus dem Wasser gehoben werden. Die Kosten für diese Maßname liegen in einem gut fünfstelligen Bereich.
Doch unkonventionelle Hilfe nahte, die Kampfschwimmer. Mithilfe eines geräuschlosen und blasenfreien Tauchgerätes konnte ein Kampfschwimmer von außen durch die geöffnete Mündungsklappe in das Torpedorohr hineintauchen. Beim Absuchen aller Dichtungen entdeckte er ein Stück Plastikmüll – und schnitt es heraus. Die anschließende Dichtigkeitsprobe war erfolgreich: Kein weiterer Wassereinbruch!
Das Besondere: Andere Taucher hätten diesen Unterwassereinsatz nicht durchführen können, da ihre Tauchgeräte zu groß sind, um in das Torpedorohr hinein zu tauchen. Da die Geräte beim Tauchen keine Blasen und Geräusche produzieren, konnten sich die Kampfschwimmer störungsfrei und zügig auf die Fehlersuche begeben. Die Ausrüstung der Kampfschwimmer ist unter anderem für das Austauchen aus den UBooten der 21er Klasse und zur unentdeckten Annäherung an Ziele entwickelt.
Der schnelle und professionelle Einsatz der Kampfschwimmer vom Kommando Spezialkräfte der Marine aus Eckernförde bewirkte, dass U31 nun rechtzeitig in den Fahrbetrieb gehen und somit an Übungen und Einsätzen der Deutschen Marine teilnehmen kann.