Die Deutsche Marine beteiligt sich an der Zerstörung syrischer Chemiewaffen. Hierbei wird nicht die eigentliche Vernichtung übernommen, sondern der Schutz des dafür ausgerüsteten US Spezialschiffes „Cape Ray“. Die Fregatte „Augsburg“ ist das erste deutsche Schiff – neben anderen NATO Einheiten –, das den Schutz der in der vergangenen Woche gestarteten Operation übernimmt. Der Schutzauftrag wird durch die Fregatte „Schleswig-Holstein“ später fortgeführt. Mit an Bord der „Augsburg“ ist ein finnisches „Boardingteam“. Boardingteams sind befähigt, nach Abfrage des Einverständnis des Handelsschiffskapitäns, dieses ist also ein „ Contact of Interest“, zu durchsuchen. Geschützt werden sie dabei unmittelbar durch die Fregatte, die „längsseits“ des Handelsschiffskontakts fährt. Diese „Durchsuchung“, die damit sozusagen in einem klinischen Umfeld durchgeführt werden, liegen weit unterhalb der bewaffneten Inbesitznahme von Schiffen, Booten oder Bohrinseln mit militärisch ausgerüsteten und agierenden Gegnern. Diese Operationen werden wiederum von maritimen Spezialeinheiten, also den Kampfschwimmern, übernommen. Das hohe Risiko für die dabei eingesetzten Kampfschwimmer wird akzeptiert. Bemerkenswert ist die gute Ausrüstung der Finnen. Neben MP5, Ops-Core Helm, Crye Precision Plate Carrier verfügen sie über flammhemmende Kampfanzüge und Aufstiegshilfen zum „Anbordkommen“. Das finnische Boardingteam verbleibt im Einsatz und verstärkt die ablösende „Schleswig-Holstein“. Die restlichen Giftstoffe der Chemiewaffen werden nach ihrer „Entschärfung“ in Deutschland und Finnland entsorgt. Fotos: Bundeswehr/Bunks