Nähe schafft Vulnerabilität, das musste der Mensch im Laufe seiner Evolution lernen. So verstand er, dass Abstand zu einer Gefahrenquelle auch der beste Schutz ist. So motiviert, entwickelte er Waffen, die ihm eine gewisse Reichweite gaben, wie Speere, Bögen, Armbrüste … und modern: Artillerie und Raketen. Für die Kampfschwimmer hat die MILAN diese Aufgabe – und ist eigentlich die größte Waffe im Arsenal der Spezialkräfte der Deutschen Marine.
Eine der Abstandwaffen der Bundeswehr ist die MILAN (Missle d´Infanterie Légere Anti-char). Diese ist zwar ins Alter gekommen, hat sich aber im Einsatz bewährt. Die MILAN – ihr Sprengkopf hat eine Hohlladung von 3kg Masse – wird halbautomatisch über einen Draht gesteuert.
Sie kann gegen bewegte wie auch stehende Ziele eingesetzt werden. Die Kampfschwimmer nutzen die MILAN im Trupp um auf große Distanz Einrichtungen, Flugzeuge oder Schiffe des Gegners zu lähmen oder zu zerstören. Dazu wird die Waffe über See oder Land auch über grosse Entfernungen mitgeführt.
Die Waffe wird zur Zeit in große Stückzahl von der Bundesregierung an die kurdischen Peschmerga zum Kampf gegen ISIS ausgegeben. Die MILAN wird dort hauptsächlich gegen (leicht) gepanzerte Fahrzeuge, die oftmals gefüllt mit Sprengstoff durch Attentäter in ihre Reihen gesteuert werden, eingesetzt.
Die Schwarz-Weiß-Bilder zeigen Übungen mit der MILAN bei den Kampfschwimmern um 1990.
Mehr über die MILAN auf Wikipedia.
Fotos: Archiv