Soldaten des Jagdkommandos übten am NATO Maritime Interdiction Training Centre auf Kreta das unter Kontrolle bringen und Durchsuchen von verdächtigen Schiffen. Erst vor Kurzem hatte sich das Jagdkommando mit einem Boarding-Team an der EU-Operation „Sophia“ im Mittelmeer beteiligt, weitere Teams können jederzeit entsandt werden. Für das kleine Österreich ist das ein großer Schritt, ist der letzte Zugang zu einem Meer doch bereits vor 99 Jahren, also 1918, verloren gegangen.
Bei derartigen Einsätzen müssen die Soldaten mit Waffenschmugglern und mit Menschenhändlern rechnen – daher sind sie auf Widerstand und feindselige Handlungen vorbereitet, wenn sie an Bord eines Schiffes gehen.
Ein Team des Jagdkommandos war im März dieses Jahres auf dem deutschen Marineschiff „Main“ stationiert, das als Teil der Mission „Sophia“ unterwegs war. Mit dieser Mission geht die Europäische Union gegen das organisierte Handeln und Schmuggeln von Menschen im südlichen und zentralen Mittelmeer vor. Die Einsatzkräfte sammeln mit Hilfe von Luft- und Satellitenbildern Informationen über Schlepperbanden und patrouillieren vor der Küste Libyens, um Migrationsnetzwerke zu beobachten und aufzudecken. Bei Verdacht auf Menschenschmuggel werden Schiffe angehalten, durchsucht und gegebenenfalls beschlagnahmt.
Das Maritime Interdiction Training Centre der NATO ist eine multinationale Ausbildungseinrichtung und bietet die Möglichkeit für verschiedenste maritime Einsätze zu trainieren. Vor allem aufgrund der Piraterie entlang von internationalen Seewegen, aber auch durch den Waffenschmuggel auf hoher See ist der Einsatz von Soldaten gegen diese Bedrohungen von großer Bedeutung.
Fotos: ÖBH
Das Bundesheer im Internet: www.bundesheer.at
NATO Maritime Interdiction Training Centre: www.nmiotc.nato.int